haltung

Im sehr hörenswerten Podcast „feel the news“ von Jule und Sascha Lobo (Folge „Energiekrise: Müssen wir verzichten lernen?“ vom 13.10.2022) sprach Jule Lobo von einer Krisen-Haltung oder einem Krisen-Kompass. Sie sagte, dass so wie wir eine politische oder religiöse Haltung haben, wir auch eine zu den aktuellen Krisen haben sollten. Mir ist dies ein wenig zu „krisenlastig“, ich möchte mehr auf die Chancen schauen, die wir haben, etwas zu verändern.

Doch den Begriff der Haltung finde ich super. Vielleicht eine Nachhaltigkeits-Haltung? Wie wir es auch benennen. Wir benötigen eine Haltung zu den klimatischen und ökologischen Veränderungen. Haltung entsteht auf Basis unserer Erfahrungen und Werten. Doch wir können sie auch beeinflussen und so unser Verhalten ändern.

Als innere Haltung bezeichnet die Psychologie die Einstellung, mit der ein Individuum auf Geschehnisse, bestimmte Gruppen von Menschen, Objekte und Situationen reagiert und wie es diese bewertet. Diese innere Haltung drückt sich aus in Überzeugungen, Emotionen und Verhalten.

Dr. phil. Utz Anhalt, Barbara Schindewolf-Lensch

Eine Haltung gibt Orientierung in unsicheren Zeiten und stärkt unsere Resilienz. Sie versetzt uns in die Lage, mit dem, was uns gelingt, zufrieden zu sein, ohne uns wegen des Nicht-Erreichten schlecht zu fühlen.

Sie ist auch ein gutes Rezept gegen die so oft auftretende Hilflosigkeit. Angesichts der dramatischen Entwicklungen, die Menschenleben bedrohen, ganze Landstriche verwüsten und teilweise unbewohnbar machen, ein weltweites Artensterben verursachen und demgegenüber der Tatenlosigkeit der meisten Regierungen weltweit, mag man selbst verzweifeln oder resignieren. „Bringt doch alles nichts! Die Erde/Menschheit ist nicht mehr zu retten!“ Das weigere ich mich, zu akzeptieren. Das ist meine Haltung.

Und selbst, wenn wir nicht alles heilen oder ungeschehen machen können, so ist es unsere Pflicht, aus unseren Fehlern zu lernen, die Schäden zu begrenzen und nicht einfach so weiterzumachen, wie bisher. Denn dieses Verhalten hat uns ja diesen Schlamassel eingebrockt.

Um das eigene Verhalten zu ändern, ist es wichtig, zu wissen, wie die eigene Haltung ist. Wenn du wissen möchtest, wie deine Haltung ist, stelle dir doch einmal folgende Fragen:

  • Was will ich?
  • Wofür stehe ich ein?
  • Was sind meine Werte?
  • Was sind meine Motive?

Ich kenne meine Antworten auf diese Fragen und ich gebe zu, dass ich über einiges länger nachdenken musste.

Wie findest du es, sich die eigene Haltung bewusst zu machen? Hilft das oder ist das philosophisches Geplänkel?

Bild: Clark Tibbs auf Unsplash

Ich bin die Gründerin von 'das geht besser'.

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