Wir bemühen uns alle, möglichst alles aufzuessen oder zu verwerten. Doch leider kommt es vor, dass Dinge übrig bleiben, auch manchmal Brot oder Brötchen. Altes Brot ist jedoch viel zu schade zum Wegwerfen.
In Deutschland machen Brot und Backwaren 13 Prozent der vermeidbaren Lebensmittelabfälle aus.
Schauen wir, was man aus altem Brot noch machen kann und was auch nicht.
Tipps für altes Brot
Grundsätzlich gilt, dass altes Brot durchaus steinhart, aber nicht verschimmelt sein darf. Verschimmeltes Brot bitte unbedingt vollständig in der Biotonne entsorgen.
Weiterhin solltest du bei Saatenbroten oder Broten mit vielen Nüssen darauf achten, dass es nicht ranzig ist. Saaten und Nüsse enthalten Fette und können selbst getrocknet ranzig werden. Deine Nase sagt dir ziemlich genau, wenn das der Fall ist. Es riecht nicht mehr nach Brot, sondern leicht eklig, säuerlich.
Schimmelfreies, altes Brot solltest du trocknen und dann luftig und dunkel aufbewahren. Eine alte Keksdose oder auch ein Leinenbeutel gehen dafür ausgezeichnet.
Semmelbrösel
Helle Backwaren kannst du wunderbar zu Semmelbröseln zermahlen. Und schon hast du einen Vorrat für die nächste Panade und musst im Supermarkt kein Geld mehr für Semmelbrösel ausgeben.
Selbstverständlich kannst du auch dunkle Brotreste zu Semmelbröseln verarbeiten. Das kommt ganz auf deine Vorlieben an. Es funktioniert genauso.
Altbrot
Der Begriff des Altbrots wird bei den Brotbäckern häufig verwendet. Das alte Brot wird gemahlen und in der Pfanne oder dem Backofen geröstet. Das gibt dem Altbrot zusätzliches Aroma.
Dieses gemahlene und ggf. geröstete Altbrot wird beim Brotbacken dem Teig in Form von einem Brüh- oder Quellstück zugegeben. Hierbei werden bei weizenlastigen Teigen ca. sechs Prozent der gesamten Mehlmenge, bei roggenlastigen Broten bis zu 20 Prozent hinzugegeben. Mehr dazu hier, im hervorragenden Back-Blog von René Dasbeck.
Das Altbrot bewirkt im neuen Brot ein schönes Aroma, verleiht Feuchtigkeit und verbessert die Haltbarkeit.
Wer also selbst Brot bäckt, hat eine perfekte Möglichkeit, das nicht gegessene Brot wiederzuverwenden.
Brotsuppe
Vielleicht kennen einige von euch Brotsuppe. Ich erinnere mich gut daran, dass diese Suppe in meiner Kindheit gelegentlich, wenn genug altes Brot vorhanden war, gekocht wurde. Meine Mutter machte sie mit Äpfeln und Rosinen und wir streuten noch ordentlich Zucker darüber.
Im Internet findest du verschiedene, regionale Rezepte für Brotsuppe. Probiere es doch einfach mal aus.
Frikadellen
Altbackene Brötchen, altes Brot oder Paniermehl werden gern auch in Frikadellen mit verarbeitet. Insbesondere mageres Rinderhack wird so saftig und locker. Gleichzeitig trägt das Brot dazu bei, die Frikadellen zusammenzuhalten.
Man kann aber auch gleich Brotfrikadellen machen und spart so Fleisch ein.
Und noch viel mehr
Aus altem Brot lässt sich noch viel mehr machen: Semmelknödel, Brotchips, Croûtons, Brotsalat oder -auflauf, Armer Ritter (hier nur eines von vielen Rezepten im Netz), Pommes, Müsli und bestimmt noch weiteres.
Altes Brot als Dünger
Hefe und Sauerteig gelten als wahre Wundermittel, wenn es um das Düngen von Pflanzen oder die Beschleunigung des Komposts geht. Altes, geriebenes und eingeweichtes Brot funktioniert offensichtlich ebenso, das habe ich aber in meinem Garten noch nicht probiert. Denn ich finde, dass ein so wertvolles Lebensmittel wie Brot besser zu neuen, leckeren Lebensmitteln verarbeitet wird, bevor es im Garten oder auf dem Kompost landet.
Wenn du für Garten und Balkon kostenfreien Dünger benötigst, schaue dir doch einmal an, wie du den ganz einfach aus Wildkräutern herstellen kannst.
In den Biomüll darf Brot trotz seines Salzgehalts. Hier verteilt er sich mit anderen Abfällen, sodass der Salzgehalt unerheblich ist. Du solltest dabei nur beachten, dass das Brot unerwünschte Mitesser wie Mäuse und Ratten anziehen kann. Besser dann in den Bokashi.
Nicht an Wildtiere
Â
👉👉Verpasse keine neuen Tipps, Anleitungen, Rezepte oder Hintergrundartikel. Abonniere unseren kostenfreien Newsletter oder WhatsApp-Kanal! Einfach hier klicken und eintragen.👈👈
Â
Was du auf keinen Fall tun solltest ist, Brot an Wildtiere zu verfüttern. Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass man Enten und andere Wasservögel mit Brotresten füttern könne. Das ist grundfalsch und schadet den Tieren und den Gewässern, in denen diese leben (Überdüngung).
Es soll möglich sein, altes, eingeweichtes Brot an Hühner zu verfüttern. Ich bin keine Expertin für Hühnerhaltung, aber wenn du Menschen mit Hühnern in der Nachbarschaft hast, frag doch einfach mal. Vielleicht findest du einen dankbaren Abnehmer.
Auch für andere Tiere, wie Nager oder Pferde, ist altes Brot nicht optimal, denn es enthält zumindest immer Salz. Wenn du ein Tierheim oder -hof in der Nähe hast, kannst du dort gern fragen, ob dort Interesse an altem Brot besteht. Die Fachleute wissen, an welche Tiere sie Brot verfüttern können.
Grundsätzlich empfehle ich, das wertvolle Lebensmittel Brot lieber selbst zu verwerten.
Was machst du aus altem Brot? Teile deine Ideen und Rezepte mit uns in den Kommentaren.