Hand aufs Herz: wann hast du das letzte Mal bei deinem Waschmittel auf die Dosierungsempfehlung geschaut? Die meisten von uns (über 80 % der Deutschen) dosieren eher Pi mal Daumen, was häufig dazu führt, dass wir überdosieren. Das ist nicht nur für die Natur schlecht, sondern auch für den eigenen Geldbeutel. Und Waschmittel richtig dosieren ist gar nicht schwer.
Jährlich werden ca. 604.000 Tonnen Waschmittel an uns Konsument:innen verkauft (Umweltbundesamt, 2021). Diese landen dann im Abwasser. Zwar können unsere Klärwerke das meiste der Chemikalien wieder herausfiltern, aber eben nicht alles. Die schwer oder gar nicht abbaubaren Bestandteile landen dann in unseren Gewässern. Es gibt also drei schwerwiegende Gründe, sich den eigenen Waschmittelverbrauch einmal genauer anzusehen, um Waschmittel richtig dosieren zu können.
Energie-, Rohstoffeinsatz und Ökobilanz
Waschmittel werden unter Einsatz von Rohstoffen und Energie hergestellt. Das belastet bereits die Ökobilanz. Dann müssen sie noch verpackt und transportiert werden. Wenn du genau wissen möchtest, was in unseren Waschmitteln so drin ist, empfehle ich dir diesen Artikel der Verbraucherzentrale Hamburg.
Gewässerbelastung
2019 wurden insgesamt 30.900 Tonnen schwer biologisch abbaubare Stoffe aus Wasch- und Reinigungsmitteln mit dem Abwasser entsorgt (BMUV, 2022). Diese waren in den Klärwerken nicht abbaubar und belasten unsere Gewässer.
Geldverschwendung
Wenn du beim Wäschewaschen zu hoch dosierst, spülst du im wahrsten Sinne des Wortes dein Geld im Abfluss runter. Denn viel hilft nicht viel. Deine Wäsche wird durch mehr Waschmittel nicht sauberer als sauber. Wenn du also nicht regelmäßig nicht ganz saubere Wäsche aus der Maschine nimmst, dann dosierst du sehr wahrscheinlich zu hoch. Lass uns schauen, was zu tun ist, wenn wir Waschmittel richtig dosieren wollen.
Waschmittel richtig dosieren
Bei der richtigen Dosierung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Daher mag es kompliziert erscheinen, die individuell richtige Dosierung herauszufinden. Doch du musst dir die Arbeit tatsächlich nur ein Mal machen, sofern du regelmäßig das gleiche Produkt kaufst. Oder noch besser, du stellst dein eigenes Waschmittel her.
Wasserhärte ermitteln
Auf der Verpackung wird die Wasserhärte mit weich, mittel/normal und hart angegeben. Die Härte wird durch den Gehalt der Calcium- und Magnesium-Verbindungen im Wasser bestimmt.
Weiches Wasser: Bei 0 bis 7 Grad deutscher Härte (dH) Härtebereich I (0 bis 1,3 Millimol Calciumoxid pro Liter) spricht man von weichem Wasser.
Hartes Wasser: Bei 14 bis 21 Grad dH -Härtebereich III (2,5 bis 3,8 Millimol Calciumoxid pro Liter) spricht man von hartem Wasser.
Wenn du schnell am Wasserkocher oder Wasserhahn Kalkablagerungen hast, wirst du eher hartes Wasser haben. Diesen Kalk kannst du aber ganz einfach mit Essig (-essenz) oder Zitronensäure entfernen. Handelsübliche Waschmittel enthalten bereits ausreichend Enthärter. Wenn du mit alternativen Produkten wäschst, z. B. mit Efeu, dann kannst du als Enthärter etwas Essig ins Weichspülerfach geben.
Den genauen Wasserhärtegrad deines Wassers kannst du bei deinem Wasserwerk erfragen. Auf den Webseiten vieler Wasserwerke wird er dir bei Eingabe deiner Postleitzahl auch angezeigt.
Solltest du deinen Wasserhärtegrad bereits kennen, dann bist du in guter Gesellschaft. Fast 90 Prozent der Deutschen wissen, ob ihr Wasser hart, mittel oder weich ist.
Wäschemenge überprüfen
Die Dosierung ist vom Füllgrad deiner Maschine abhängig. Auf der Waschmittelverpackung befindet sich immer eine Dosierungsempfehlung. Dieser kannst du entnehmen, für welche Wäschemenge die jeweilige Waschmittelmenge empfohlen wird.
Hast du weniger Wäsche in der Trommel, kannst du die Waschmittelmenge entsprechend reduzieren.
Vielleicht wiegst du einfach einmal deine normalen Trommelfüllungen, um zu wissen, wie viel Wäsche du für den jeweiligen Waschgang in die Maschine steckst.
Verschmutzungsgrad feststellen
Die dritte Variable ist die Verschmutzung der Wäsche:
- Leicht verschmutzt: keine Verschmutzungen oder Flecken erkennbar. Einige Kleidungsstücke haben Körpergeruch angenommen.
- Normal verschmutzt: Verschmutzungen sichtbar und/oder wenige leichte Flecken erkennbar.
- Stark verschmutzt: Verschmutzungen und/oder Flecken deutlich erkennbar. (Quelle: IKW)
Auf der Waschmittelverpackung findest du nun die Dosierung in Milliliter und/oder Gramm.
In der Verpackung liegt in manchen Fällen eine Dosierhilfe bei, mit der du die richtige Menge gut abmessen kannst. Übrigens nutzen 81 Prozent der Deutschen diese Dosierhilfen.
Wenn du etwas anderes für die Dosierung verwendest, könntest du auf diesem Behälter Füllstriche mit einem wasserfesten Stift abtragen.
Waschmittel richtig dosieren. Wie gehst du dabei vor?