In der Küche können wir einiges an CO₂ und Geld sparen und so unseren CO₂-Fußabdruck verkleinern. Also schauen wir einmal, welche Möglichkeiten wir für das Energiesparen in der Küche haben.
Einige Maßnahmen erfordern Investitionen in neue Geräte oder Zubehör. Diese Anschaffungen amortisieren sich dann in Abhängigkeit von deiner Nutzung und den Strompreisen.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass funktionierende Geräte nicht unbedingt ersetzt werden sollten, denn Herstellung, Verkauf und Lieferung neuer Geräte verursacht meist hohe CO₂-Belastungen. Wenn du aber neue Geräte anschaffen möchtest, solltest du immer auf ihre Energieeffizienz achten, die mit Buchstaben von A bis G angegeben wird.
Die Einsparungen in der Tabelle sind geschätzt und beziehen sich auf einen 2-Personen-Haushalt. Je nach individuellem Verhalten verändern sich diese Werte natürlich.
Tipps zum Energiesparen in der Küche
Tipp | CO₂-Einsparung pro Jahr | Kosteneinsparung pro Jahr |
---|---|---|
Energieeffizienten Kühlschrank nutzen | 60 kg | 55 € |
Airfryer statt Backofen | 50 kg | 45 € |
Dampfgaren in der Mikrowelle | 40 kg | 36 € |
Eco-Programm bei Spülmaschine | 40 kg | 36 € |
Glaskeramik-/Induktionskochfeld nutzen | 45 kg | 40 € |
Dampfkochtopf statt normalen Topf nutzen | 30 kg | 27 € |
Wasserkocher statt Herdplatte | 35 kg | 35 € |
Auf vernetzte Küchengeräte verzichten | 35 kg | 35 € |
Mit Deckel kochen | 30 kg | 27 € |
Dampf-/Schnellkochtopf nutzen | 30 kg | 27 € |
Backofen nicht vorheizen | 25 kg | 22 € |
Mikrowelle zum Aufwärmen | 20 kg | 18 € |
Mit Restwärme arbeiten (Herd/Backofen) | 20 kg | 18 € |
Gefriergeräte regelmäßig abtauen | 20 kg | 18 € |
Toaster statt Backofen für Brötchen | 15 kg | 13 € |
Kühlschranktür nur kurz öffnen | 15 kg | 13 € |
Eierkocher statt Kochtopf | 10 kg | 8 € |
Einkochen statt Einfrieren | je nach Menge/Lagerdauer | je nach Menge/Lagerdauer |
Hier noch ein paar Anmerkungen zu einigen Tipps:
Airfryer statt Backofen
Ein Airfryer, auch Heißluftfritteuse genannt, verbraucht durchschnittlich zwischen 0,8 kWh und 1,5 kWh Strom pro Stunde, was deutlich weniger ist als bei vielen herkömmlichen Backöfen. Bei einer täglichen Nutzung von 20 Minuten entstehen monatliche Stromkosten von etwa 4,40 € (bei einem Strompreis von 40 Cent pro kWh). Heißluftfritteusen heizen schneller auf und haben kürzere Garzeiten, was den Gesamtenergieverbrauch reduziert. Für die Zubereitung von Snacks und Pommes frites ist ein Airfryer besonders energieeffizient.
Moderne Airfryer können nicht nur frittieren, sondern auch backen, grillen und rösten. Das macht sie zu wahren Alleskönnern. Und gesünder ist die Zubereitung in der Heißluftfritteuse auch, da sie mit heißer Luft statt mit Öl arbeitet.
Dampfgaren in der Mikrowelle
Mikrowellen verbrauchen durchschnittlich zwischen 800 und 1.200 Watt, während ein Elektroherd zwischen 2.000 und 3.000 Watt benötigt. Für das Erhitzen einer Mahlzeit benötigt eine Mikrowelle nur etwa 0,2 bis 0,3 kWh, im Vergleich zu 0,7 bis 1 kWh bei einem Backofen.
Vorteile
- Schnellere Garzeit: Mikrowellen erhitzen Lebensmittel direkt, was die Garzeit verkürzt und den Energieverbrauch reduziert.
- Gezielte Energieübertragung: Die Energie wird direkt auf das Essen übertragen, was effizienter ist als die Erwärmung in einem herkömmlichen Ofen.
- Nährstofferhaltung: Dampfgaren in der Mikrowelle erhält mehr Vitamine und Nährstoffe im Gemüse.
- Kein zusätzliches Fett: Es wird kein Fett zum Anbraten benötigt, was gesünder ist.
Für das Dampfgaren in der Mikrowelle benötigst du einen speziellen Dampfgareinsatz. Die Preise für solche Einsätze variieren:
- Einfache Plastik-Dampfgarer: ca. 10–20 €
- Hochwertige Silikon-Dampfgarer: ca. 20–40 €
- Edelstahl-Dampfgarer für die Mikrowelle: ca. 30–60 €
Glaskeramik-/Induktionskochfeld nutzen
Wenn du einen Gasherd oder noch die alten, schwarzen Herdplatten verwendest, bist du ziemlich ineffizient beim Kochen unterwegs. Wenn du einen neuen Herd kaufen möchtest, sind Induktionsherde die effizienteste Lösung, denn sie erhitzen direkter und auch nur die Fläche, auf der der Topf steht.
Beim Umstieg auf einen Induktionsherd musst du bedenken, dass du auch alle Töpfe, Pfannen und Bräter überprüfen musst, ob sie für einen Induktionsherd geeignet sind. Wenn nicht, musst du die alten Töpfe ersetzen.
Wasserkocher statt Herdplatte
Der Einspareffekt richtet sich danach, welche Geräte verglichen werden. Elektro- und Gasherde schneiden fast immer schlechter gegenüber einem Wasserkocher oder Tauchsieder ab. Induktionsherde jedoch sind in ihrer Leistungsaufnahme beim Erhitzen von Wasser vergleichbar mit Wasserkochern. Wenn du also einen Induktionsherd hast, lohnt sich die Anschaffung eines Wasserkochers nicht.
Dampfkochtopf verwenden
Ein Dampf- oder Schnellkochtopf spart bis zu 70 Prozent Energie im Vergleich zum herkömmlichen Kochen. Durch den erhöhten Druck werden Lebensmittel schneller gar, wodurch die Garzeit um etwa 50 bis 70 Prozent reduziert wird. Zusätzlich bleiben mehr Vitamine und Nährstoffe erhalten, da die Lebensmittel schonender zubereitet werden. Der Dampfkochtopf eignet sich besonders gut für Kartoffeln, Gemüse, Hülsenfrüchte und größere Fleischstücke.
Dampfkochtöpfe gibt es in verschiedenen Preisklassen von 50 bis 100 Euro bis zu 400 Euro bei den hochwertigeren Modellen.
Backofen nicht vorheizen
Ich habe auch immer gedacht, ein Backofen müsse vorgeheizt werden. Das ist im überwiegenden Teil der Fälle aber vollkommen unnötig.
Doch warum steht auf Fertiggerichten immer, man solle das Essen in den vorgeheizten Backofen geben? Damit machen es sich die Hersteller einfach, denn der Platz auf den Verpackungen ist begrenzt und so spart man sich eine alternative Anleitung. Hinzu kommt, dass die Hersteller versuchen, ein einheitliches Ergebnis bei der Zubereitung zu erzielen, damit die Kund*innen keine schlechte Erfahrung machen und das Produkt möglichst wieder kaufen.
Ich weiß von einer Ausnahme, bei der es für die Qualität wichtig ist, vorzuheizen: beim Brotbacken. René Dasbeck hat auf seiner Webseite sehr schön beschrieben, warum das so ist.
Mit Restwärme arbeiten (Herd/Backofen)
Alte Elektroherde reagieren auf Temperaturänderungen nur träge. Daher kannst du die Herdplatte meist schon vor dem Erreichen der gewünschten Garstufe abschalten und es köchelt noch eine Weile munter weiter. Das funktioniert natürlich bei Gas- und Induktionsherden nicht. Dafür aber bei allen Backöfen, Airfryern und auch Mikrowellen.
Einkochen statt Einfrieren
Es ist schwierig, hier genau zu sagen, wann was energieeffizienter ist. Beim Einkochen haben wir einen hohen initialen Energieaufwand für das Erhitzen, dann benötigen wir aber keine weitere Energie für die Lagerung. Wir können Schraubgläser weiterverwenden, was deren Ökobilanz verbessert.
Beim Einfrieren steht ein kontinuierlicher Energieverbrauch für die Lagerung einem geringen initialen Energieaufwand gegenüber. Auch hier können wir Schraubgläser verwenden, die in jedem Fall besser sind als Gefrierbeutel oder Plastikdosen.
Daraus ergibt sich ein Vorteil für das Einkochen bei einer langen Lagerdauer von mehreren Monaten. Kurzfristig bietet sich das Einfrieren für das Haltbarmachen an.
Berücksichtigen wir Herstellung, Verkauf und Transport der Geräte, die für die Verfahren benötigt werden, ergibt sich schon wieder eine andere CO₂-Bilanz und die Vorteile des Einkochens werden größer.
Geräte kaufen?
Nun könnte man denken, dass man sich für die eigene Küche ein ganzes Arsenal an zusätzlichen Geräten anschaffen muss. Nein, das ist natürlich nicht im Sinne der Nachhaltigkeit. Und es ist davon abhängig, was du häufig verwendest. Wenn du nur selten ein Frühstücksei kochen möchtest, ist die Anschaffung eines Eierkochers nicht sinnvoll. Wenn du schon deinen Backofen kaum nutzt, ist der Kauf eines Airfryers wahrscheinlich überflüssig. Dein eigenes Verhalten bestimmt, wo du die meisten Einsparungen erzielen kannst. Und vielleicht ist ja auch gar nicht deine Küche der Ort mit dem größten Potenzial?
Wie machst du das mit dem Energiesparen in der Küche? Hast du noch mehr Tipps?