Es wäre doch viel zu schade, die Reste der geschälten Äpfel, die gerade auf den Kuchen gewandert sind oder zu Apfelmus verarbeitet wurden, einfach wegzuwerfen. Du kannst dir mit wenigen Handgriffen deinen eigenen Apfelessig herstellen. Der ist nicht nur günstig, sondern auch sehr gesund und eine tolle Basis für weitere Essigvarianten, z. B. einen Himbeer-Essig.
Nutze für deinen eigenen Apfelessig unbedingt Bio-Äpfel, denn die Pestizide, mit denen konventionelle Äpfel behandelt werden, möchtest du nicht in deinem Essig haben.
Wann bei uns in Deutschland Bio-Äpfel Saison haben, siehst du in unseren praktischen Saisonkalendern.
Achte darauf, dass alle deine Geräte und insbesondere das Glas möglichst keimfrei sind. Penible Sauberkeit ist beim Fermentieren sehr wichtig. Bestenfalls kochst du alles vorher ab.
Was tun, wenn der Apfelessig trüb wird?
Es kann passieren, dass sich in deinem Essig Schlieren bilden. Das sieht nicht besonders appetitlich aus, ist aber zunächst gar kein Problem. Die natürlichen Hefen und Bakterien arbeiten und wandeln den (Frucht-)Zucker in Alkohol bzw. Säure um. Ein Prozess, der zum Beispiel auch im Joghurt oder Sauerteig stattfindet.
Aus diesen Schlieren kann ein fester Klumpen entstehen, der ein wenig wie milchige Gelatine aussieht und auch eine solche Konsistenz hat. Freue dich, wenn das passiert, denn nun hast du eine Essigmutter. Mit ihr kannst du weitere tolle Essigvarianten herstellen, z. B. aus Wein oder anderen Fruchtsäften. Es soll auch möglich sein, mit einer Essigmutter Kambucha herzustellen. Ich selbst habe das aber noch nicht probiert.
Hier liest du mehr über das Entstehen und Pflegen einer Essigmutter.
Auch kann sich auf deinem Essig eine weißliche Schicht bilden. Nicht unruhig werden. Das ist wilde Hefe, auch Kahmhefe genannt. Sie ist unschädlich, kann aber den Geschmack deines Apfelessigs beeinflussen. Schöpfe sie mit einem sauberen Löffel einfach ab.
Wenn sich in deinem Essig tatsächlich Schimmel bildet, schütte ihn unbedingt weg.
Rezept
Apfelessig
Apfelessig ist ein eher milder Essig, der besonders gut in Salatdressings zur Geltung kommt. Du kannst ihn aber überall verwenden.
Zutaten
Anleitung
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Nur die einwandfreien Apfelreste, ohne sichtbare Schäden, in ein großes Glas füllen
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Zucker hinzufügen
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So weit mit Wasser auffüllen, bis die Apfelstücke bedeckt sind. Alles gründlich verrühren
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Glas mit einem Tuch abdecken, damit Sauerstoff hinein und Gärungsgase hinausgelangen. Eventuell mit einem Gummiband, Schnur oder Draht fixieren.
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Glas an einen kühlen Ort (nicht in den Kühlschrank) stellen und täglich mit einem sauberen Löffel umrühren
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Nach ca. einer Woche sollten die Apfelstücke nach unten gesunken sein, ggf. hat sich auch etwas Schaum gebildet
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Nach rund zwei Wochen sollte es bereits nach Essig riechen. Jetzt die Apfelstücke absieben und im Biomüll entsorgen. Du kannst den Rohessig jetzt schon in Flaschen füllen. Besser ist es aber, du verwendest weiterhin Gläser mit einer größeren Öffnung. Denn sollte sich eine Essigmutter bilden, die du weiterverwenden möchtest, bekommst du sie sonst durch einen schmalen Flaschenhals nicht heraus
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Glas wieder mit Tuch verschließen und ab jetzt an einen zimmerwarmen Ort (ca. 25 Grad) stellen
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Im Essig können sich Schlieren bilden. Das ist okay und mit Glück bildet sich daraus eine Essigmutter
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Nach ca. vier bis sechs Wochen ist der Essig fertig. Wenn er dir gut schmeckt, filtere ihn noch einmal durch ein feines Sieb oder Tuch ab und fülle ihn in Flaschen
Anmerkung
Der Apfelessig hält sich mindestens zwei Monate.
Hast du schon einmal Apfelessig selbst hergestellt? Oder was machst du mit Apfelresten?