Es gibt verschiedene Gründe, von Duschgel auf Seife umzustellen: Umwelt, Gesundheit, Geldbeutel.
Umwelt
Duschgel kommt immer mit einer Plastikverpackung, die nach dem Gebrauch im Müll landet. Seifen sind meist in einem kleinen Stück Papier verpackt. Warum das Argument, die Flaschen seien doch recycelbar, nicht wirklich trägt, habe ich hier bereits ausgeführt.
In einer Duschgelflasche ist überwiegend Wasser, das zwei in der Transportlogistik wichtige Faktoren beeinflusst: Volumen und Gewicht. Wenn wir es also kaufen, belastet der Transport die Umwelt erheblich mehr, als bei kompakten Seifenstücken, die kleiner und leichter sind.
Es kann Mikroplastik enthalten sein, das dafür sorgt, dass Duschgele besser schäumen oder für einen Peelingeffekt. Das Mikroplastik kann von den Klärwerken nicht vollständig gefiltert werden und landet dann unweigerlich in unseren Flüssen und Meeren. Hier gibt es ständige Verbesserungen in den Anlagen, aber soweit ich weiß, gibt es noch keinen Grund für eine völlige Entwarnung bei diesem Thema.
Mikroplastik ist übrigens nicht nur in Duschgelen. Auch in Shampoos, flüssiger Seife, Lotions, Waschgelen, Deos und Sonnencremes. Du kannst schon im Laden oder der Drogerie überprüfen, was die Produkte enthalten und ob Mikroplastik drin ist. Lade dir einfach die kostenfreie App CodeCheck (Android, iOS) herunter und scanne deine Produkte.
Gesundheit
Gesunde Haut hat einen pH-Wert zwischen 4 und 6,5. Duschgele liegen zwischen 4,1 und 5,8, Wasser hat einen pH-Wert von 7 und Seife liegt zwischen 8 und 11. Duschgele sind also unter diesem Aspekt besser für unsere Haut als normale Seife. Zwei Punkte sollten hierbei aber beachtet werden:
Es gibt auch festes Duschgel, das einen besseren pH-Wert, hat. Wenn dir das also wichtig ist, greife doch zu festem Duschgel. Damit vermeidest du die schädlichen Umwelteinflüsse des flüssigen Duschgels.
Wenn du noch mehr für deine gesunde Haut tun möchtest, dann wäschst du dich nur noch sehr sparsam mit Seife oder festem Duschgel. Dermatologen empfehlen, möglichst gar keine Waschsubstanzen, sondern nur Wasser für die Körperpflege zu verwenden.
Nur dort, wo Gerüche entstehen (z.B. Achseln oder Füße), sollten wir moderat Waschsubstanzen einsetzen. Denn diese zerstören immer wieder den natürlichen Säure- und Fettschutzmantel unserer Haut und ungesunde Bakterien können sich vermehren. Dies kann dann wiederum zu einem unangenehmen Körpergeruch führen.
Dies ist sicherlich gewöhnungsbedürftig. Denn vielen von uns, mich eingeschlossen, wurde beigebracht, dass wir nicht nur täglich duschen müssten, sondern uns auch ordentlich einseifen müssen, um danach auch wirklich sauber und geruchsfrei zu sein. Besser noch, man riecht dann nach einem künstlich hergestellten „Duft“. Dass dies für unsere Haut puren Stress bedeutet, hat man uns nicht immer so deutlich gesagt.
Hier muss jede/r einen eigenen Weg und die dazu passenden Produkte finden. Ich selbst wasche mich schon lange nur mit Aleppo-Seife und das auch nur an bestimmten Stellen. Sonst reicht Wasser völlig aus. Meine, vorher immer sehr trockene Haut, dankt es mir und ist viel geschmeidiger geworden.
Geldbeutel
Eine Flasche Duschgel bekommt man schon für rund 70 Cent. Gute Seifenstücke oder auch festes Duschgel wirken dann bei Preisen um fünf Euro extrem teuer. Doch halten die Seifenstücke wesentlich länger als eine Flasche Duschgel. Wenn du in deiner Dusche noch einen trockenen Platz für die Seife hast, an dem sie auch von unten gut abtrocknen kann, dann hast du lange Freude daran.
Reste kommen in ein Seifensäckchen, bevor du sie einfach wegwirfst. Seifensäckchen kannst du aus natürlichen Materialien kaufen oder auch selber machen.
Und wenn du es schaffst, dich nicht mehr so intensiv einzuseifen, hält das Seifenstück noch einmal sehr viel länger.
Es gibt heute viele, meist kleine Seifenmanufakturen, die tolle Seifen aus natürlichen Roh- und Duftstoffen herstellen. Du hast hier die Qual der Wahl, findest aber bestimmt eine, die zu dir passt. Vielleicht sogar in deiner Region?
Ein Leben ohne Duschgel?
Körperpflege ist immer ein schwieriges Feld, um Gewohnheiten zu überdenken. Was hast du schon geändert oder wo fällt dir eine Umstellung besonders schwer? Nutze gern die Kommentarfunktion, um von deinen Erfahrungen zu erzählen.