Wer sich um ein möglichst chemie- und plastikfreies Leben Gedanken macht, kommt unweigerlich auch an den Punkt, wo Zahnpasta und Zahnpflege in den Fokus geraten. Nach einiger Lektüre stellt wohl jede* fest, dass es viele verschiedene Sichtweisen und Meinungen dazu gibt, wie und womit Zähne und Mundraum “richtig” gepflegt werden sollten.
Aus meiner Sicht ist dieses Thema so schwierig, weil es in allen Lagern Expert:innen, wie Zahnmediziner:innen oder Professor:innen gibt. Wem sollen wir Laien nun Glauben schenken? Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht.
Daher wird dies kein üblicher Tipp, mit dem ich eine Empfehlung ausspreche, sondern ein Versuch, die unterschiedlichen Punkte in ihrer Widersprüchlichkeit darzustellen. Hierbei konzentriere ich mich auf die Pros und Contras in Bezug auf die gängigsten Zutaten bei selbst gemachter Zahnpasta.
Ein Rezept für selbst gemachte Zahnpasta (im Netz gibt es noch viele andere):
- 3 EL Kokosöl
- 2 TL Kurkumapulver
- 3 TL Xylit (Birkenzucker)
- 1 TL Natron
- 8 Tr. Pfefferminzöl
Alles gleichmäßig verrühren und in ein Schraubglas füllen. Wenn das Kokosöl zu fest ist, kurz erwärmen.
In anderen Rezepten wird noch Meersalz, Bentonit, Zeolith, Aktivkohle, Schlämmkreide und noch einiges mehr empfohlen. Auf diese Zutaten werde ich hier nicht eingehen, sondern mich auf die häufigsten konzentrieren.
Zutaten in selbst gemachter Zahnpasta
Zu den Zutaten aus dem Rezept findet sich viel Unterschiedliches. Ich habe die häufigsten Argumente kurz zusammengestellt:
Zutat | PRO | CONTRA |
Kokosöl | 50 % Laurinsäure: antibakteriell, entzündungshemmend | nichts gefunden |
Kurkuma | Zahnaufhellung, antibakteriell, entzündungshemmend | Dosierung viel zu gering, um überhaupt einen Effekt zu erzielen |
Xylit | Reduziert Karies, remineralisiert, stärkt Zahnfleisch | Aufwändige Herstellung, teuer |
Natron | Zahnaufhellung durch Schmirgeleffekt | Zahnabrieb, langfristige Schäden |
Insbesondere niedergelassene Zahnärzt:innen und Verbandsvertreter:innen sprechen sich häufig massiv gegen selbst gemachte Zahnpasta aus, da sie die Zähne schädigen soll. Dabei wird hauptsächlich das Natron kritisiert.
Ein weiteres Argument, das häufig aus dieser Richtung genannt wird, ist das fehlende Fluorid in der selbst gemachten Zahncreme. Doch auch Fluorid, das nachweislich antibakteriell wirkt und den Zahnschmelz stärkt, ist nicht unumstritten.
Keine Empfehlung
Ich empfehle weder die selbst hergestellte Zahncreme noch die gekaufte. Ich kann es nicht beurteilen, was besser ist. Daher musst du für dich selbst entscheiden, welcher Richtung du folgen möchtest.
Zurzeit teste ich das oben erwähnte Rezept und fühle mich ganz wohl dabei. Ob ich allerdings dabei bleiben werde, kann ich bislang nicht sagen.
Um Plastik zu vermeiden, hatte ich schon einmal Zahnputztabletten und -pulver ausprobiert, konnte mich aber mit dem Mundgefühl beim Putzen nicht anfreunden. Und ich empfand alle Produkte im Handel als ziemlich teuer im Vergleich zu Zahnpasta. Vielleicht gebe ich selbst gemachtem Zahnpulver noch einmal eine Chance. Dann schreibe ich noch einen Tipp dazu.
Welche Erfahrungen hast du mit Zahnpasta gemacht? Bist du schon plastikfrei? Erzähle davon in den Kommentaren unten.