Muss man sich darüber wirklich Gedanken machen, wie umweltfreundlich Klopapier und Feuchttücher sind? Ich finde, ja. Einmal im Leben ganz kurz überprüfen, ob man die beste aller Alternativen einsetzt und gegebenenfalls das eigene Verhalten umstellen. Geht schnell und ist ganz einfach.
Klopapier
Ich kaufe nur noch Recycling-Klopapier. Ich kann nicht mein Altpapier in den Container bringen und dann keine Recycling-Produkte verwenden. Außerdem finde ich es befremdlich, wenn aus Bäumen erst mit hohem Energieeinsatz, Laugen oder Säuren Zellstoff hergestellt wird, den ich dann nur einmal kurz verwende. Hinzu kommen klimaschädliche Transportwege. Würden wir alle nur recyceltes Toilettenpapier verwenden, müsste hierfür kein Baum mehr gefällt werden.
Feuchttücher
Die hielt ich einmal für besonders hygienisch und dachte, die wären gar kein Problem. Wie so oft, falsch gedacht. Denn die Feuchttücher sind für unsere Klärwerke ein echtes Ärgernis. Sie verklumpen, verheddern sich zu langen Schleifen und führen zu Verstopfungen. Kläranlagen müssen diesen Müll, im Gegensatz zum sich auflösenden Klopapier, herausfischen und in Verbrennungsanlagen entsorgen.
Die Lösung ist, sie zu Hause im Restmüll zu entsorgen. Das gilt übrigens auch für Baby-Feuchttücher, die von über 96 Prozent der Eltern in Deutschland genutzt werden. 11.000 Feuchttücher werden pro Baby verbraucht.
Mir erschien die Entsorgung im Restmüll für mich persönlich als zu unpraktisch und geruchsmäßig zweifelhaft. Also einfach nicht mehr kaufen. Das spart Geld und schont durch die nicht mehr notwendige Produktion (siehe Klopapier) die Umwelt.
Für uns Erwachsene haben wir eine Podusche nachgerüstet. Das ist erheblich hygienischer und auch besser für die Haut, wie uns eine Fachärztin bestätigt hat.
Eltern könnten bei ihrem Nachwuchs auf Waschlappen oder in Stücke geschnittene Baumwoll-T-Shirts ausweichen und sparen damit jede Menge Restmüll und Geld. Wer auf keinen Fall auf Feuchttücher verzichten kann, sollte sich die umweltfreundlichen Varianten anschauen.
Mehr dazu
Der jährliche Verbrauch von Hygienetüchern in Deutschland, also Toilettenpapier, Papierhandtücher, Taschentücher, Kosmetiktücher, Servietten, Küchentücher, Putztücher und Abdecktücher (z.B. im medizinischen Bereich), liegt seit vielen Jahren relativ konstant bei 18 bis 19 kg pro Kopf. Der Altpapieranteil in der Produktion ging allerdings in den vergangenen 20 Jahren deutlich von 75 auf 47 Prozent zurück. Wir spülen damit unsere Wälder ins Klo, denn Hygienepapiere werden in der Regel nur einmal verwendet und gehen anschließend dem Papierkreislauf über die Kanalisation oder die Entsorgung verloren.
Tipps für selbst gemachte Baby-Feuchttücher, DAK
Baby-Feuchttücher im Test, Ökotest
Auch recyceltes Klopapier sollte übrigens ungebleicht sein. Das ist ein großer Schwachsinn, dass Klopapier weißer als weiß sein sollte, selbst wenn die Bleiche nicht mehr mit Chlor, sondern mit Sauerstoff gemacht wird. Kann man sich einfach komplett sparen diesen Schritt. Wobei ich ehrlicherweise zugeben muss, dass ich nicht mal weiß ob es heute noch gebleichtes Recyclingpapier gibt, denn ch persönlich verwende Papier von Goldeimer, da mache ich auch noch was Soziales.
12. Oktober 2024 at 8:44Danke für den Tipp mit Goldeimer. Kannte ich noch nicht. Werde ich im Artikel noch ergänzen.
12. Oktober 2024 at 9:51