In unseren Küchen gibt es eine Menge sehr bequemer Helferlein, die oft leider nicht besonders nachhaltig sind. Hierzu gehört Backpapier, Dauerbackfolie und Backtrennspray.
Fragt einmal eure Eltern oder Großeltern, wie sie es früher mit Backblechen gehandhabt haben. Ich vermute, ihr werdet da nichts von diesen Produkten hören. Man hat das Backblech eingefettet und nach dem Backen oder Braten eben geschrubbt. Die Bleche bekamen zwangsläufig eine gewisse Patina, da man eigentlich nie alles abgekommen hat und es immer wieder gut eingebrannt wurde. War das schlimm oder hatten unsere Eltern/Großeltern das Gefühl, dadurch Risiken einzugehen? Ich denke nicht.
Wenn du also wirklich etwas einsparen möchtest, sowohl für die Umwelt als auch für deinen Geldbeutel, dann verzichtest du auf solche Produkte oder stellst dir eine Alternative selbst her, mehr dazu unten.
Schauen wir uns die Helferlein einmal genauer an:
Backpapier
Backpapiere sind für den einmaligen Gebrauch vorgesehen und landen danach im Müll. Die bei uns erhältlichen Backpapiere sind meist mit Silikon beschichtet und gehören daher auf keinen Fall in den Biomüll oder das Altpapier, sondern in den Restmüll.
Da sie nur bis zu maximal 250 Grad verwendet werden sollen, taugen sie für das Brotbacken nur eingeschränkt, da bei manchen Broten höhere Temperaturen für das Anbacken empfohlen werden. Ebenso verhält es sich mit selbst gemachter Pizza, die ebenfalls heißer gebacken wird.
2021 hat Öko-Test Backpapiere und Dauerbackfolien getestet. Hierin kritisiert Öko-Test, dass einige Papiere, die Silikon enthielten, von den Herstellern als “kompostierbar” ausgewiesen wurden. Silikon wird nicht nur mit hohem Energieeinsatz hergestellt, es ist auch nicht recycelbar, geschweige denn, kompostierbar. Die vollständigen Ergebnisse von Öko-Test kannst du hier nachlesen.
Wir können hier als Fazit festhalten: Backpapier ist nicht nachhaltig und sollte nicht gekauft werden.
Wenn du noch welches in deiner Küche hast, wirf es jetzt bitte nicht weg, sondern brauche es auf und entsorge es dann im Restmüll.
Dauerbackfolie
Da Dauerbackfolien mehrfach verwendet werden können, sind sie erst einmal schon sympathischer. Es gibt sie aus Silikon (Probleme damit siehe oben) oder mit Teflon (PTFE) beschichtet.
Silikon-Backmatten können bis zu 220/230 Grad verwendet werden, Teflon-Matten bis 270 Grad.
Dauerbackfolien werden mit einem, im Vergleich zu Backpapier, höheren Energieeinsatz hergestellt und sind weder recycel- noch kompostierbar.
Öko-Test hatte auch diese im Test und kam zu uneinheitlichen Ergebnissen.
Ich würde auch vom Einsatz von Dauerbackfolien abraten, trotzdem sie häufig wiederverwendet werden können. Auch bei den Dauerbackfolien gilt: nicht wegwerfen, sondern aufbrauchen und dann nicht wieder kaufen.
Backtrennspray
Die Inhaltsstoffe, der für Verbraucherinnen und Verbraucher erhältlichen Backtrennsprays sind meist gesundheitlich unbedenklich: hitzebeständige ungehärtete pflanzliche Öle wie Raps oder Kokos, Lecithin als Emulgator, pflanzliche Wachse wie Candelillawachs (E902) und das Treibgas Kohlendioxid.
Dennoch würde ich sie nicht als nachhaltig ansehen, denn Produktion, Einmalverpackung und Transport gehen ganz klar auf das Negativkonto.
Backtrennmittel selbst machen
Du kannst dir dein Backtrennmittel auch ganz einfach selbst machen:
- 100 g (6,5 EL) Bio-Kokosöl
- 100 g (111 ml/12,5 EL) neutrales Öl, z. B. Rapsöl
- 100 g (4 geh. EL) Mehl
Mit dem Pürierstab oder Mixer zu einer glatten Masse verrühren, in ein Schraubglas füllen und im Kühlschrank aufbewahren. Bei Bedarf mit dem Pinsel auftragen.
Oder du nimmst, wie schon deine Eltern und Großeltern, einfach etwas Fett und einen Pinsel. Das funktioniert auch.
Zum Reinigen von Backblechen und dem Backofen kannst du dir ganz einfach einen ökologischen Backofenreiniger selbst herstellen.
Legst du noch aus oder pinselst du schon? Was kommt bei dir zum Einsatz?