Als ich meine Reise zu einem nachhaltigeren Alltag begann, habe ich mich oft ertappt gefühlt, wenn ich feststellte, was man von Obst und Gemüse alles essen bzw. weiterverarbeiten kann. Auch heute frage ich mich oft, warum wir von diesen Pflanzen derart viel wegwerfen und so selten Reste verwerten.
Daher habe ich hier auf ‘das geht besser’ auch extra eine Rubrik “Alles verwerten” eingerichtet, in der ich Tipps zum Reste verwerten sammle.
Der Ulmer Verlag hat mir ein weiteres Buch aus der Reihe #machsnachhaltig zur Verfügung gestellt*: Nix bleibt übrig von Michaela Marx.
Ich bin wirklich nicht leicht zu begeistern, doch dieses Buch tut es. Über 100 Rezepte, kurz und prägnant, mit einer tollen Bebilderung.
Aber das Beste ist: Ich lerne so unglaublich viel. Wenn ich gedacht hatte, ich wüsste schon recht gut, wie man Obst und Gemüse restlos verwertet, wurde ich eines Besseren belehrt. Wie großartig!
Wenn auch nicht jedes Rezept für mich ist, wie zum Beispiel die Rote Bete Knete, ist so viel Inspirierendes dabei, dass ich dieses Buch unbedingt empfehlen kann.
Der Inhalt ist gut gegliedert, was den schnellen Einstieg leicht macht. Nach einer kurzen Einführung in die Resteküche geht es auch gleich in die Rezepte. Von diesen eignen sich viele auch als Geschenk und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass sich andere sehr darüber freuen und oft ebenso staunen, wie ich, was man aus Resten so zaubern kann.
Himbeer-Peeling-Seife, Ruccola-Senf, Wassermelone im Glas oder Basilikum-Oxymel. Es finden sich so viele kreative Rezepte und Geschenkideen.
Die Autorin, Michaela Marx, ist Biologin, Natur- und Kräuterpädagogin und ist schon viele Jahre in der Umweltbildung und Pädagogik tätig. Das merkt man in dem Buch, denn es ist immer auf den Punkt und dennoch gut verständlich und regt zum mit- und nachmachen an. Toll gemacht!
Reste verwerten: Kritikpunkte
Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht doch Kritikpunkte hätte. So empfiehlt Michaela in einigen Rezepten, Backpapier zu verwenden. Backpapier ist in der Küche gänzlich entbehrlich und belastet die Umwelt unnötig.
Auch werden in einigen Rezepten Reste für lange Zeit im Backofen getrocknet. Vieles kann man aber auch einfach lufttrocknen, ganz ohne Energieaufwand. Wer viele Lebensmittel trocknet, kann auch über die Anschaffung eines Dörrautomaten nachdenken oder sich einen selbst bauen. Ob und inwieweit dadurch Ressourcen geschont werden, ist immer eine Abwägung und vom Einzelfall abhängig. Doch Reste verwerten und dafür dann Energie einsetzen? Das ist für mich ein Widerspruch, der in den meisten Rezepten vermieden werden könnte.
Also, trotz der kleinen Kritik, klare Kaufempfehlung. Die 14 Euro für das gedruckte oder die 10,99 Euro für das eBook (pdf) sind gut angelegt. Freue dich auf ganz viele spannende Ideen und Anregungen. Die Resteküche wird deinen Blick auf Obst und Gemüse und Reste verwerten verändern. Ganz sicher!
*kostenfreies Rezensionsexemplar