Dein CO₂-Fußabdruck ist deine ganz persönliche CO₂-Bilanz, also deine gesamten Kohlenstoffdioxid-Emissionen in einem bestimmten Zeitraum. Der CO₂-Fußabdruck beschreibt, wie viele Treibhausgase eine Aktivität, ein Prozess, ein Produkt oder eine Maßnahme freisetzt.
Der Begriff (carbon footprint) stammt schon aus den 1990er Jahren, wurde aber erst 2004 vom Öl- und Gas-Konzern BP mit einer millionenschweren Werbekampagne populär gemacht. Ziel von BP war es, die öffentliche Aufmerksamkeit weg von der Energiewirtschaft und hin zu den Konsumentinnen und Konsumenten zu lenken. Aus Sicht von BP ein schlauer Plan, uns die “Schuld” zu geben: “Die Verbraucher wollen es so” und aus diesem Grund müssen sich die Unternehmen so verhalten, wie sie es tun. Ich bin da anderer Ansicht. In diesem Blogpost hatte ich dazu schon einmal ein paar Gedanken zusammengefasst.
Meist sprechen wir verkürzt vom CO₂-Fußabdruck. Es müssen aber nicht nur Kohlenstoffdioxid-Emissionen berücksichtigt werden, sondern auch andere klimaschädliche Gase wie Lachgas oder Methan. Korrekt wäre es also, immer von CO₂-Äquivalenten (CO₂e) zu sprechen.
Es gibt verschiedene CO₂-Rechner, mit denen man den eigenen CO₂e-Fußabdruck ermitteln kann. Unten findest du eine bestimmt nicht vollständige Liste mit verschiedenen Tools.
CO₂-Fußabdruck der Deutschen
Der durchschnittliche CO₂e-Fußabdruck pro Kopf und Jahr liegt in Deutschland bei 10,8 Tonnen. Zum Vergleich: der weltweite CO₂e-Fußabdruck pro Kopf liegt durchschnittlich bei 4,7 Tonnen pro Jahr. Wir verursachen also mehr als doppelt so viele schädliche Treibhausgase wie ein durchschnittlicher Weltbürger.
Unser CO₂e-Fußabdruck verteilt sich wie folgt auf die verschiedenen Bereiche:
- 31 Prozent (3,4 Tonnen) sonstiger Konsum
- 20 Prozent (2,2 Tonnen) Wohnen
- 20 Prozent (2,2 Tonnen) Mobilität
- 16 Prozent (1,7 Tonnen) Ernährung
- 8 Prozent (0,8 Tonnen) öffentliche Infrastruktur
- 5 Prozent (0,5 Tonnen) Strom
Das Klimaziel legt einen Fußabdruck von unter einer Tonne CO₂e pro Kopf in Deutschland fest, d. h. jede/r von uns sollte den eigenen CO₂e-Fußabdruck um mehr als neun Tonnen senken.
Das Umweltbundesamt hat sieben Maßnahmen zu “Big Points” zusammengefasst, mit denen wir unseren persönlichen CO₂-Fußabdruck halbieren können. Die Einsparungen sollen wie folgt möglich sein:
- Bewusster Konsum: 2,0 Tonnen CO₂e
- Weniger Autofahren: 1,0 Tonnen CO₂e
- Ökostrom: 0,5 Tonnen CO₂e
- Pflanzenbetonte Ernährung: 0,5 Tonnen CO₂e
- Gedämmter Wohnraum: 0,5 Tonnen CO₂e
- Flugverzicht: 0,5 Tonnen CO₂e
- Sparduschkopf: 0,3 Tonnen CO₂e
Natürlich sind das grobe Schätzungen und diese Big Points können auch nicht von jedem Menschen umgesetzt werden. Doch es zeigt, dass unser individuelles Handeln einen Effekt hat.
Die sieben Punkte reichen nicht aus, dass wir unser persönliches Klimaziel von weniger als einer Tonne CO₂e erreichen. Wir sollten noch mehr tun und das ist, wie die hier auf ‘das geht besser’ gesammelten Tipps zeigen, auch möglich.
Hier habe ich schon einmal die 20 effektivsten Maßnahmen zusammengestellt, mit denen du deinen CO₂-Fußabdruck senken kannst.
CO₂e-Rechner (und mehr)
CO₂e-Rechner des Umweltbundesamtes: Mit dem UBA-CO2-Rechner kann jede*r den persönlichen CO₂-Fußabdruck bestimmen. Das Ausfüllen ist relativ einfach und in 10 bis 20 Minuten erledigt. Mehr Infos zur Datengrundlage.
Fußabdrucktest von Brot für die Welt: 13 Fragen aus den Bereichen Ernährung, Wohnen, Konsum und Mobilität. Passend zu deinen Ergebnissen werden dir dann Tipps zur Verbesserung deines Fußabdrucks angeboten.
Mein ökologischer Rucksack vom Wuppertal Institut: Berechnung des ökologischen Lebensstils. Dauer: 10 Minuten. Der ökologische Rucksack drückt das Gewicht aller natürlichen Rohstoffe aus, die für unseren Konsum anfallen. Sprich: alle Produkte inklusive ihrer Herstellung, Nutzung und Entsorgung. Für das Autofahren werden zum Beispiel nicht nur das Auto selbst und das Benzin, sondern anteilig auch die Eisenerzmine, die Stahlhütte und das Straßennetz gezählt.
Footprint Calculator (Deutsch) vom Global Footprint Network: Wie groß ist dein ökologischer Fußabdruck? Wie viele Planeten braucht es, wenn jede/r so lebt wie du?
Plastic Footprint Calculator (Englisch) von plasticbank: Dieser Rechner will helfen, die Rolle von Plastik in unserem Leben und die Auswirkungen unserer Entscheidungen zu verstehen.
Extended Water Footprint Calculator (Englisch) vom Water Footprint Network: Dein individueller Wasserfußabdruck entspricht dem Wasser, das für die Herstellung der von dir konsumierten Waren und Dienstleistungen benötigt wird.
Welche Rechner überzeugen dich? Ich freue mich, von dir in den Kommentaren zu lesen.